von Träumen und Carpe Diem
Unser Leben auf der Quinta da Corredoura
Hallo Du, willkommen auf unserem Blog!
Auf diesem Blog wollen wir Geschichten über Erlebtes teilen.
Wir freuen uns, dass du auf unserer Seite gelandet bist, hoffentlich hast du Freude am Lesen.
Ein ziemlich aufregendes Jahr liegt hinter uns. Mittlerweile ist ein wenig Ruhe eingekehrt und es ist wieder mehr Raum für Dinge wie dem Schreiben von Blogs. Aber von vorn. Im November 2021 verließen wir Deutschland mit dem Wohnmobil, unsere Kinder waren noch sehr klein: zwei und eins. Dann, im Sommer 2022, endete unsere Reise in den Bergen Portugals und wir kauften ein Grundstück. Wir träumten von einem puren, naturnahen Leben mit unseren Kindern. Wir fanden unseren Fleck zum Verweilen. Wir haben eine Ruine, die wir ausbauen möchten. Es gibt einen Bach und einen Wald. Hier wachsen Weiden, Eichen, Edelkastanien, riesige Holunder- und Erikabüsche.
Im August dann fegte ein riesiges Feuer über die Berge und wir flohen von unserem Land. Wir dachten wir hätten unser Holzhäuschen, den liebevoll gestalteten Kräutergarten und den Wohnwagen, sowie den Hühnerstall samt Hühnern verloren. Auch mussten wir in der Hektik, die am Schluss ausbrach, neben den Hühnern, zwei unserer Katzen zurücklassen, die sich nicht einfangen ließen. Doch wir hatten unglaubliches Glück und die Feuerwehrleute fuhren zu uns aufs Land und löschten die Flammen und retteten das Herzstück des Landes. Sie fütterten Hühner und Katzen. Es war rührend. Für uns war das Feuer ein einschneidendes Erlebnis. Denn für uns stellte sich damit sehr früh die Frage, ob wir mit diesem jährlich wiederkehrenden Risiko leben können. Nach dem Feuer dann, als wir das erste Mal wieder Fuß auf unser Land setzten, wurde uns das Ausmaß der gewaltigen Kraft dieses Elements bewusst. Es überrannte uns, Tränen schossen in die Augen. So viel Schwarz. Noch nie wurde mir klarer vor Augen geführt, dass nichts von Dauer ist im Leben. Wir haben nur den Moment. Nur der Wandel besteht. Der Kreislauf begann also von neuem. Mit den ersten kleinen Pflänzchen die sich aus der schwarzen Asche erhoben, wuchs in uns der Mut weiterzumachen. Das Feuer als eine Art Chance zu sehen für eine Aufgabe. Wir wollen das Land auf dem wir leben, schützen. Und alles dafür geben. Wir lieben dieses Paradies hier und es lohnt sich weiter zu machen.
Unter dem Schutz von Weiden und Faulbäumen steht ein kleines Holzhaus, das Martin in einem enormen Tempo ausgebaut hat: Isolierung, Holzverkleidung und eine Küche mit Holzofen. Wir haben Kühlschrank und Waschmaschine, die über Solar laufen. Martin baute ein Mini-Bad ein, mit Trenntoilette und Dusche. Für die Kinder zimmerte er einen Spielbereich über dem Familienbett (welches zu ungefähr zwei Dritteln vom Wohnraum einnimmt), sowie mehrere Regale. Wir leben zu mittlerweile fünft auf 30qm², aber es klappt. Die Herausforderung stellt sich darin, den Dreck von außen nicht so sehr reinzutragen, vor allem ins Bett. Vor dem Haus ist viel Erde und wenn es regnet, wird es matschig. Demnach wäre ein Matsch-Raum vor dem Haus perfekt. Eine Art Schleuse, am besten mit Kärcher zum Abspritzen, ist ein neuer Traum von uns geworden. Wir waren das Leben auf engem Raum ja schon vom Wohnmobil gewohnt, also ist das Holzhäuschen auf jeden Fall ein Upgrade! Aber es ist wirklich erträglich, denn die meiste Zeit verbringen wir draußen. Für die Kinder ist ein Spielparadies vor der Haustür: Bäume zum Klettern, Wasser zum Planschen, Erde zum Buddeln. Nach und nach sind Schaukeln, Sandkasten, Spielhäuschen, eine Zip-Line und ein Trampolin dazu gekommen. Und für uns Großen gibt es auch genug zum Austoben. Viele würden Arbeit dazu sagen. Viel Arbeit. Aber das darf man nicht, denn dann ist der Spaß weg. Was wirklich wichtig ist, ist sich mit den Projekten nicht zu überladen. Von Dach abdichten über Kompostklo bis Pizzaofen, die Liste ist lang. Was da am wichtigsten ist, ist wohl klar. Eine geile Pizza, nass und durchgefroren zu essen ist wohl besser als gar keine Pizza! 😉
Nein, natürlich haben wir Streber uns zuerst für ein nicht-tropfendes Dach entschieden und vermissen einen Pizzaofen immer noch schmerzlich. Herzensprojekte wie der Pizzaofen oder eine Sauna dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, sonst verlieren wir uns in der Spirale a lá „und jetzt muss noch dieses und jenes erstmal gemacht werden…“. An erster Stelle stand natürlich das Haus wohntauglich zu machen und nebenbei das Land so feuerfest wie möglich. Da waren wir ziemlich beschäftigt und sind es immer noch. Wir sind aber sehr zufrieden mit dem wie es läuft. Immer mehr finden wir die Balance zwischen Arbeit und Leben mit mittlerweile drei Kindern. Nach dem Feuer im letzten Jahr fand ich heraus, dass ich wieder ein Kind erwartete. Im Juli 2023 kam also unser Sohn, Benno, in unserem Holzhäuschen auf die Welt. Gemeinsam entschieden wir uns für eine Geburt zu Hause. Wenn auch unglaublich aufregend, es war wirklich magisch. Diesen Moment nur mit meinem liebsten Menschen auf der Welt zu erleben. Auch wenn er es sicher ein klein wenig anders erlebt hat. (Denn sein liebster Mensch ist Peter Griffin von Family Guy…). Ohne es sich anzumerken hat er meine Schreie ertragen (die anderen Geburten waren definitiv leichter! Jaro hat mich erstmal angeschrien, ich soll nicht so laut schreien, er verstehe nichts vom Hörbuch. Ich hab einfach zurückgeschrien.), ich habe Martins Hände zerquetscht (zum Glück hatte sich sein gebrochenes Handgelenk vorher wieder erholt) und würdevoll hat er alles sauber gemacht. Ich sag`s euch, es war ein Stück Arbeit, wir haben viele Fugen im Holzboden, aber jetzt ist er da unser Benno und macht unser Leben noch bunter. Ich würde gerne noch so vieles erzählen, doch ich denke für den ersten Blogeintrag reicht es. Es gibt so viele spannende Themen über die wir berichten wollen und ich werde auf die Geburt zu Hause auf jeden Fall noch einmal separat eingehen. Gerade bauen wir das Kompostklo. Auch habe ich bei Weitem nicht alles erzählt, was in diesem Jahr noch passiert ist aber auf das ein oder andere werde ich in zukünftigen Blogeinträgen noch kommen.
Eure Janice.

Sehr schön geschrieben,vielleicht wird ja noch ein Buch draus
Danke, Mama! Ja Geschichten gäbe es genug die ein Buch füllen könnten. 🙂
Ach wie immer so schön geschrieben. Ich lese Deine/Eure Blocks so gerne. Die Stelle mit Jaro, dass er sein Hörbuch nicht versteht hat schon Oscar Potenzial 😂😂
Hab Euch lieb – Liebe Grüße von Da Bruda Chris ☀️😎✌️
Danke mein Lieber! Es war wirklich zum Brüllen.